Borussia Dortmund und Trainer Thomas Tuchel werden in der kommenden Saison nicht weiter zusammenarbeiten. Nach zwei Jahren beendet der BVB die Zusammenarbeit mit dem Trainer. Am Dienstagvormittag hatte ein Gespräch zwischen dem Vorsitzenden der Geschäftsführung Hans-Joachim Watzke, Sportdirektor Michael Zorc, Thomas Tuchel und dessen Berater Olaf Meinking stattgefunden. In dessen Folge wurde die Trennung bekannt gegeben. Zu den genauen Gründen wollte sich der BVB im Anschluss allerdings nicht äußern.
Rein sportlich sprachen eigentlich alle Argumente für die Weiterarbeit Tuchels. Der Trainer hatte die Mannschaft im Sommer 2015 übernommen und zum besten Vize-Meister (78 Punkte) in der Geschichte der Bundesliga geführt. Die Saison 2016/2017 begann zunächst mit einem massiven Umbruch in der Mannschaft. Trotzdem konnte Tuchel alle sportlichen Ziele erreichen. In der Bundesliga qualifizierte sich das Team als Tabellendritter direkt für die Champions League. International erreichte man sogar das Viertelfinale der Champions League, das durch einen Bombenanschlag auf die Mannschaft überschattet wurde.
Darüber hinaus gewann Borussia Dortmund am Wochenende zum vierten Mal in der Vereinsgeschichte den DFB-Pokal. Es war der erste Titel für den BVB seit 2012. Zuvor hatte die Mannschaft drei Finalspiele in Folge verloren.
Allerdings wurden die sportlichen Erfolge der Mannschaft immer wieder durch Differenzen zwischen dem Trainer und dem Verein überschattet. Die Störung in der Vereinsatmosphäre soll dabei am Ende so groß gewesen sein, dass man sich in der Führungsetage von Dortmund für eine Trainerentlassung entschieden hatte. Auch innerhalb der Mannschaft standen wohl nur wenige Spieler hinter dem Trainer. So gab es in den vergangenen Wochen kaum öffentliche Unterstützung durch die Spieler für Tuchel. Stattdessen sorgte dessen Entscheidung, Nuri Sahin nicht für das DFB-Pokalfinale in den Kader zu rufen, für öffentliche Kritik durch Kapitän Marcel Schmelzer.
Thomas Tuchel selbst hatte am Samstag noch erklärt, dass er seinen Vertrag in Dortmund gern erfüllen würde. Dieser galt noch bis 2018. Dem Wunsch des Trainers entsprachen Watzke und Zorc am Ende aber nicht. Die Suche nach einem Nachfolger läuft bereits. Der erklärte Wunschkandidat soll Lucien Favre sein. Der Schweizer steht aktuell in Nizza unter Vertrag.