Seit letztem Jahr ist der Videobeweis fester Bestandteil in der Bundesliga. Seitdem gab es immer wieder hitzige Debatten darüber, ob der Videoassistent für den Fußball von Vorteil sei oder eher Nachteile mit sich bringt.
Dennoch wurde der Videobeweis im Regelkatalog aufgenommen. Und im Mai entschied die FIFA, dass die Technik erstmals auch bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland eingesetzt werden soll.
Während Bayern-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge die Entscheidung kritisierte und auch UEFA-Präsident Aleksander Ceferin darauf verwies, dass das System noch nicht ausgereift sei, gab FIFA-Chef Gianni Infantino grünes Licht für den Einsatz von Video-Assistenten in Russland.
DFB-Präsident Reinhard Grindel erklärte, dass eine entsprechende Schulung der Schiedsrichter eine optimale Kommunikation und eine reibungslose Umsetzung bei der WM gewährleisten soll. Darüber hinaus sei es wichtig, ausschließlich erfahrene Videoassistenten einzusetzen.
In einem Interview äußerte sich Matthias Sammer zur Entscheidung der FIFA und seinen Bedenken zum Videobeweis bei der WM. Der ehemalige Nationalspieler vermutet, dass es in Russland Probleme geben wird. Zudem gäbe es nicht genügend Erfahrungswerte, die das Einsetzen des Videobeweises bei der WM rechtfertigen.
Kurzum hält Sammer die umstrittene Technik, insbesondere im Bezug auf die WM, für nicht geeignet. Der 50-Jährige begründete seine Meinung mit den Geschehnissen in der Bundesliga zum Saisonstart. Beim Confed Cup und in der Hinrunde der Bundesliga kam es mehrfach zu fragwürdigen Situationen.
Sammer, der inzwischen als Berater für Borussia Dortmund tätig ist, kritisiert besonders die voreiligen Eingriffe der Videoassistenten in Köln. Deshalb fordert er ganz klar, dass sich die Assistenten in Zurückhaltung üben und nur dann eingreifen, wenn tatsächlich Handlungsbedarf besteht.
Und das sei nur bei ganz klaren Fehlentscheidungen der Fall. Was die knappen Abseitsentscheidungen und Foulkonstellationen beträfe, sollen weiterhin die Schiedsrichter entscheiden.